Ein Erdwerfer kommt meistens allein

Auf die Baustellenplakate der Bahn hat der Maulwurf es als Maskottchen schon länger geschafft, nun ist er auch noch Säugetier des Jahres 2020 geworden. Und vermutlich hat er von dem ganzen Rummel nicht mal was mitbekommen, weil sich der ca. 15 cm lange Fleischfresser fast ausschliesslich unter der Erde aufhält. 😉

Dort buddelt er sich mit Elan durch die Molte, was aber nicht Schnauze bedeutet, sondern einfach frühdeutsch “Erde”. Demnach ist der ausserhalb der Paarungszeit als Einzelgänger lebende Geselle ein – siehe Überschrift – simpler Erdwerfer.

Von der zentral gelegenen Burg aus (meist am grössten Hügel zu erkennen), werden in dem ca. 3000 qm grossen Revier diverse Gänge angelegt, die der Nimmersatt alle 3-4 Stunden durchläuft. Aufgrund des hohen Stoffwechsels vertilgt unser haariger Freund jeden Tag sein Eigengewicht in Nahrung, mehr als 12 Stunden ohne Verpflegungsaufnahme bedeuten sein Ende!

Bei der Jagd verlässt sich Talpa europaea neben seinem hervorragenden Tastsinn vor allem auf das Gehör, beispielsweise wenn eine Insektenlarve in den Gang hineinplumpst. Der Hörsensible könnte also auch die sprichwörtliche Nadel fallen hören und würde noch denken: “Whow, macht die einen Krach …”

Auch in den Randbereichen des Emsdettener Venns ist der Schwarzbepelzte zu finden. Ich möchte wetten, dass er sogar manchmal in unbeobachtet geglaubten Momenten komplett aus der Erde hervorkommt, sich umschaut und ausruft: “Wahnsinn, wie schön das hier doch ist!” – Recht hat er!!

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