“Silberlocken” im Venn

Die Überschrift ist keineswegs despektierlich gemeint: Nach einem langen, erfüllten Leben haben sich die Bewohner des Kastanienhofes vor Kurzem aufgemacht, Emsdetten im allgemeinen und die Natur im besonderen zu erkunden.

Während letztgenannter Begriff bei Jugendlichen erst noch auf dem stets allerneuesten Smartphone gegoogelt werden muss, wussten die durchweg älteren Teilnehmer sofort, was gemeint ist. 😉

Der  Tag startete zur Einstimmung im Vortragsraum des Kastanienhofs natürlich passend mit der Ballade  “Der Knabe im Moor” von Annette von Droste-Hülshoff. Anschließend hielt NABU-Mitglied und Venn-Allrounder Ludwig Klasing einen Vortrag über das Emsdettener Venn.

Am Nachmittags ging es dann “an die Praxis” – ein Besuch direkt vor Ort. Es war wohl etwas schwierig mit den Rollstühlen und den Gehwagen dort hinzugelangen. Aber es lohnte sich: Die Senioren waren begeistert von der Schönheit des Moores. Oft war: “Was ist das hier schön” zu hören.

Auch direkte Erinnerungen kamen hoch. Einige sprachen davon, dass sie nach dem Krieg auch im Venn Torf gestochen hätten, damit sie überhaupt kochen konnten. Eine Frau erzählte, das ihre Eltern Kühe auf einer Wiese im Venn hatten und das sie dreimal am Tag zum melken mit dem Fahrrad dorthin fahren musste. Das Leben war früher nicht einfach.

Dann wartete noch ein Eiswagen auf die Vennbesucher. So ging ein schöner, ereignisreicher Tag zu Ende.

Nicht schwer zu erraten, wovon unsere Besucher (zumindest in dieser Nacht) geträumt haben dürften …

 

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