Das unterschätzte Multitalent

Löwenzahn? Wer kennt sie nicht – die mittlerweile seit 1981 laufende Fernsehsendung mit dem Anspruch der medialen Aufbereitung von Wissen.

Bei unserem heutigen Blog geht es aber um die reale Pflanze draussen – die “Glotze” bleibt also aus und wir begeben uns raus in die Wirklichkeit der Natur. Dort begegnen wir einem wahren Multitalent – dem (unterschätzten) lat. Taraxacum officinale.

Zuallererst ist der Löwenzahn eine wichtige Bienenweide, zumal er auf Wiesen, somit auch den Feuchtwiesen rund ums Emsdettener Venn etc., in Massen auftreten kann. Schon recht früh im Jahr, sprich April-Juni bietet er seinen Nektar an. Dies bedeutet natürlich einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität; neben der Nahrungsgrundlage für Insekten sind ja auch bekanntermaßen Hase und Kaninchen dem frischen Grün keineswegs abgeneigt!

Und wo reichlich Nektar ist, könnte das doch auch relevant für die Honigproduktion sein? Stimmt! Das Erzeugnis ist goldgelb und hat ein kräftiges Aroma. Und um das richtig zu würdigen: Für 1 Kilo muss ein Bienenvolk sich für rund 100.000 Blütenbesuche Blasen an den Flugapparat fliegen.

Ferner ist er seit Urzeiten als Heilpflanze angesagt: Seine Bitterstoffe helfen bei Verdauungsbeschwerden, sind harnabführend, Bekämpfung von Appetitmangel, aber auch in Extraktform vorbeugend bzw. wachstumshemmend bei Leber- und Pankreaskarzinomen. Whow – das ist schon was!

Der aus den Blüten gewonnne Saft unseres mittlerweile im Ansehen steigenden Gewächses ergibt einen Sirup bzw. Gelee für Brotaufstriche. Fast schon unnötig zu erwähnen seine Verwendung als Salat, die gerösteten Wurzeln dienen als gesunder Kaffeersatz. Und was ist mit dem milchigen Sekret im Stängelinneren – das wurde bislang nicht erwähnt. Korrekt,  es dient in der Volksmedizin als Mittel gegen Warzen und Hühneraugen – sofern man daran glaubt. 😉

Echt ist aber auf jeden Fall der Spaß der Kinder, wenn unser ausgeblühter Titelheld noch als Pusteblume seine Samen fallschirmartig durch starkes Anblasen, im Normalfall aber völlig selbständig, mit dem Wind verteilt.

Mehr geht fast nicht, oder?

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